Vita

Achim Kühn | Foto: achimkuehn.de

Achim Kühn

1942

in Berlin geboren
Großvater: Arthur Kühn (1833-1944), Kunstschmied und Kunstschlosser, selbstständig in Berlin seit 1926
Vater: Fritz Kühn (1910-1967), Bildhauer, Schmied, Fotograf, Autor, Lehrer, gründete 1937 eine Atelier-Werkstatt in einem Stall- und Werkstattgebäude des historischen Gutshofes Richter in Berlin-Grünau

1956 – 1964

Ausbildung zum Kunstschmied; Gesellenjahre und Meisterabschluss in der väterlichen Werkstatt

1964 – 1967

Architekturstudium, Bauhaus-Universität Weimar (Diplom 1972)

1967

Übernahme der Atelier-Werkstatt nach dem Tode der Eltern, Heirat mit Helgard Menner, Goldschmiedin. Sie übernimmt die Leitung der Atelier-Werkstatt und die Verwaltung des umfangreichen künstlerischen Nachlasses von Fritz Kühn mit internationaler Korrespondenz und Organisation von Ausstellungen, u.a. Gedenkausstellungen 1969 in den Museen des Louvre/Paris und 1970 in der Kunsthalle / Helsinki, 1980 im V&A. – Museum London, 1982 Wanderausstellung durch die USA

seit 1967

selbstständig als Metallbildhauer, Schmied, Fotograf, Fachbuchautor und Restaurator

1971

Mitglied des Künstlerverbandes
Beginn des Restaurierungs-Projektes: Platz der Akademie, Berlin Neufertigung der Giebelfiguren auf dem Schauspielhaus, dem Deutschen und dem Französischen Dom (Kupfertreibarbeit), Fertigstellung 1985

1979 – 1982

Entwurf und Realisierung für den Neubau der Propsteikirche St. Trinitatis, Leipzig: plastische Altarrückwand (7 m hoch, 17 m lang) Altar, Altar-, Stand und Osterleuchter, Ambo, Tabernakel, Hauptkreuz, ewiges Licht; Doppelflügelportal mit Fries und Standkreuz; zwei Türen

seit 1980

Fortbildung von Stipendiaten und Meisterschülern aus aller Welt; Demonstrator, Referent, Kursleiter internationaler Workshops

seit 1967

über 100 Werke Kunst-am-Bau, darunter 18 Brunnen deutschlandweit; Skulpturen als Unikate und Multiples, Mobilés, Fassaden; Stadtmöblierung; Kunstkonzeption; Kirchengerät; Kleinserien: Leuchter, Stahlschalen; Tore, Portale, Gitter und Geländer für öffentliche Gebäude und Kirchen; Restaurierung von Kulturgut.
Jährliche Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Europa, USA, Asien; permanente Ausstellung im eigenen Atelier

Schmiedehammer Achim Kuehn | Foto: achimkuehn.de

Statement

Die Arbeit mit dem Material Stahl erfordert zwei Seelen: eine die ordnet, nach Regelmäßigkeit verlangt, Exaktheit und Klarheit zum Inhalt hat; und die andere die nach Ursprünglichkeit, dem Dynamischen, auch Chaotischen sucht.

In meinen Arbeiten, besonders in den freien plastischen Werken, versuche ich, diese Seelen durch „die Sprache des Stahls“ zu prägen. Erst der glühend-weiche Stahl auf dem Amboß eröffnet die Kreativität, die Entwicklung ursprünglicher Kräfte.

Jedes meiner Werkzeuge hinterlässt bei der Bearbeitung Spuren auf dem Material. Es entsteht eine individuell durch den Schmied geprägte Oberfläche. Der Schmied muss sein Material von innen her erfahren, sich einlassen, sich mit ihm messen und seinen Widerstand begreifen.

Bei der Verwendung verschiedener Materialien entsteht aus der innewohnenden Spezifik des Einzelnen eine Symbiose:
Raum, Transparenz, Licht und Reflexion werden in einer Form vereinigt.


Achim Kühn